Unerfüllter Kinderwunsch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)
Infertilität wird in der TCM anders erklärt und behandelt als in der westlichen Medizin. Störungen der Funktion und der Energie des Körpers können Pathologien hervorrufen, die in Unfruchtbarkeit münden können, oder das schwanger werden erschweren. Mithilfe der TCM kann man diese Störungen ermitteln und entsprechend behandeln. Dieses alte Wissen steht uns heute zur Verfügung und wir können es nutzbringend anwenden.
In der chinesischen Medizin hat die Frauenheilkunde und die Behandlung von unerfülltem Kinderwunsch eine sehr lange Tradition.
Schon seit je her wird Kälte aus dem Uterus vertrieben, das steinerne Tor und die Jadehöhle behandelt.
Es werden Rezepturen verabreicht um den Mond zu klären, den Palast zu reinigen oder die Jadehöhle zu nähren.
Ursachen, die nach der TCM zu Fertilitätsstörungen führen können:
Nierenschwäche
Die wichtigsten Ursachen sind eine Schwächung der Nierenkraft. Wobei mit Nieren nicht die Organe Nieren gemeint sind, sondern unsere konstitutionelle Basiskraft. Diese Kraft wird im Laufe des Lebens kontinuierlich verbraucht.
Infolgedessen nimmt die Fruchtbarkeit ab einem gewissen Alter stetig ab. Bei der Behandlung mit chinesischer Medizin muss man herausfinden welcher Aspekt der Niere am meisten Unterstützung braucht. Es kann das Ni-Yin oder das Ni-Yang betroffen sein, das Nieren Qi oder die Nieren-Essenz.
- Ni-Yin bezeichnet die materiellen, nährenden Aspekte.
- Ni-Yang ist das Feuer auch Feuer der Vitalität genannt.
- Ni-Qi ist die aktive Funktionskraft
Ni-Essenz ist die reine, verdichtete, materielle Form. Hierzu zählen beispielsweise das genetische Material, die Eizellen und die Spermien.
Ebenso können hormonelle Störungen mit der Nierenkraft zusammenhängen.
Eine Schwächung der Nierenenergie entsteht im Laufe der Zeit mit zunehmendem Alter. Außerdem durch Erschöpfung und Überarbeitung, durch Stress und emotionale Belastung. Des Weiteren, durch falsche Ernährung und schlechte Lebensgewohnheiten, durch zu viele Geburten oder zu häufige Ejakulation.
Blutschwäche
Blutschwäche kann eine Folge der Nierenschwäche sein oder eine Folge von starken Blutverlusten, falscher Ernährung, schlechter Verdauungsfunktion und langandauernder emotionaler Belastung.
Qi-Stagnation und Blutstagnation
Hierbei stagniert entweder das Qi, die Energie (Funktion) des Körpers und/oder das Blut. Eine Stagnation kann viele Beschwerden, gynäkologische Erkrankungen, Zyklusstörungen und Menstruationsbeschwerden nach sich ziehen und eine Ursache für Infertilität, Sterilität und unerfülltem Kinderwunsch sein.
Schleimstagnation und Blutstagnation
Jegliche Pathologie sei es nun Nierenschwäche, Blutmangel, Qi-Stagnation etc. endet irgendwann in Schleimstagnation und Blutstagnation. Bei vielen gynäkologische Erkrankungen, die zu Fertilitätsstörungen führen liegt oft eine Schleimstagnation oder eine Blutstagnation vor. Beispielsweise bei polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS), bei Endometriose, verklebten Eileitern und Myomen.
Wenn Schleim- oder Blutstagnation vorliegt dann genügt es nicht nur diese zu behandeln. Vielmehr sollte das zugrundeliegende Muster herausgefinden und mitbehandelt werden. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein.
Hitze
Wenn Hitze im Körper vorliegt dann geht das oft mit Entzündungen, Infektionen oder allergischen Reaktionen einher. Beispielsweise bei immunologischen Reaktionen der Frauen auf die Spermien des Mannes.
Immer wiederkehrende entzündliche Erkrankungen des Beckens oder der Genitalien können Fruchtbarkeitsstörungen verursachen und müssen behandelt werden.
Kälte
Kälte und Yang Schwäche sind ein häufiger Grund für Infertilität. Wenn das Yang, das Feuer des Körpers zu schwach ist dann kann das viele negative Auswirkungen haben. Der Blutfluss kann sich verlangsamen und es kann zu Blutstagnation in der Gebärmutter kommen. Zu Ansammlung von Blut und Schleim und zu vielen gynäkologischen Erkrankungen wie Endometriose oder PCOS. Ferner kann es zu Störungen des Eisprungs kommen und zu Menstruationsschmerzen. Die Gebärmutter kann zu kalt werden, sodass sich ein Embryo dort nicht wohlfühlt und nicht gut ernährt werden kann.
Das waren nur einige Beispiele an TCM Pathologien die zu gynäkologischen Störungen und zu Unfruchtbarkeit führen können, oder die das schwanger werden erschweren können.
Mit den Mitteln der TCM versuchen wir herauszufinden welche Störung vorliegt und woher sie kommt. Anschliessend werden wir versuchen mit Akupunktur, chinesischen Kräutern, Moxibustion und Massageanwendung dieses Ungleichgewicht zu beseitigen um den Weg für eine Schwangerschaft zu ebnen.
Hinweis:
Bitte beachten Sie, dass die hier gemachten Aussagen über die Wirkung und die Wirksamkeit der Chinesischen Medizin im Allgemeinen und bei Kinderwunsch, wissenschaftlich nicht bewiesen sind. Die Aussagen sind subjektiv und beruhen auf Überlieferung und Erfahrungen.
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