Das ideale Körpergewicht bei Kinderwunsch
Inwieweit das Körpergewicht einer Frau bei unerfülltem Kinderwunsch eine Rolle spielt ist wenig untersucht.
Früher riet man Frauen, die über einen längeren Zeitraum nicht schwanger wurden, mehr zu essen und ein paar Kilo zuzunehmen. Frauen mit Kinderwunsch hatten sich deshalb oft viele Pfunde angefuttert und siehe da, irgendwann funktionierte es doch. Ob es an den zusätzlichen Kilos lag?
In der heutigen Zeit scheint dieser Ratschlag veraltet, doch wenn man genauer hinschaut könnte was dran sein.
Das verhasste Fettgewebe
Fettgewebe ist in der heutigen Zeit negativ behaftet. Man sagt ihm oft den Kampf an. Es geht darum viel Muskelmasse aufzubauen und jegliche Fettpolster zu bekämpfen. Fett wird regelrecht bekriegt.
Doch Fett hat wichtige Funktionen im Körper besonders im Hinblick auf das schwanger werden.
Fettgewebe ist nicht einfach nur ein abgesonderter Speicher, sondern ein lebendes Organ, welches am Gesamtstoffwechsel des Organismus beteiligt ist. Der Körper braucht das Fettgewebe als Energiereserve für schlechte Zeiten. Außerdem werden im Fettgewebe weibliche Hormone produziert. Außerdem wärmt und isoliert es den Körper. Es schützt die inneren Organe und das Embryo vor Verletzungen.
Wenn eine Frau sehr schlank oder sogar untergewichtig ist, dann hat sie wenig Reserven. Auch wenn ein regelmäßiger Zyklus besteht ist der Körper am Limit. Das Nervenkostüm ist dünner, die Stressresistenz geringer. Man hat eben kein dickes Fell. Das sind keine guten Voraussetzungen, um Nachwuchs zu zeugen und großzuziehen. Das ist so ähnlich wie bei einer Hungersnot und bei schlechten Zeiten. Die Natur hat es so eingerichtet, dass besonders dort Nachwuchs entsteht wo Überschuss herrscht.
Deshalb setzt bei untergewichtigen Frauen die Monatsblutung oft ganz aus, oder der Eisprung ist unregelmäßig.
Ein hoch auf das Fett!
Bei Kinderwunsch kann es deshalb nicht schaden ein bisschen an Körpergewicht zuzulegen. Das erreicht man mit regelmäßigen, gehaltvollen, wohlschmeckenden und gesunden Speisen.
Eine ausgewogene, naturbelassene Mischkostkost mit guten Ölen und Fetten. Dabei geht es nicht allein um die Inhaltsstoffe, sondern um den Genuss!
Fällt es Ihnen schwer zuzunehmen, dann lassen Sie sich in Bezug auf Ernährung beraten und untersuchen Sie Ihre Schilddrüse. Wie sieht es mit dem Stresslevel aus? Wie sehr bejahen Sie Ihr Dasein und können die Fülle des Lebens genießen und dankend annehmen?
In der TCM haben Fett und Körperfülle mit dem Erdelement zu tun. Um schwanger zu werden müssen Frauen deshalb sowohl das Qi der Mitte stärken als auch das „Fleisch“. Körperfülle, Fettgewebe und Fruchtbarkeit werden dem Erdelement zugeordnet.
Muskelmasse ist nicht gleich Fettgewebe!
Wenn Frauen im Vergleich zu ihrem Fettgewebe sehr viel Muskelmasse haben und auf der Waage normalgewichtig sind, so können sie trotzdem „untergewichtig“ sein. Auf das Verhältnis kommt es an! Muskelgewebe produziert mehr Testosteron und das kann sowohl den Zyklus als auch den Eisprung durcheinanderbringen und das schwanger werden verhindern.
Lieber dick als dünn?
Oder Schlemmen ohne Reue?
In Bezug auf Kinderwunsch ist es besser ein paar Pfunde zu viel zu haben als zu wenig. Doch Vorsicht, es ist nicht von Übergewicht die Rede. Übergewichtige Frauen haben es in der Schwangerschaft oft schwer. Im wahrsten Sinne des Wortes! Wasseransammlungen, Bluthochdruck, Diabetes und weitere Schwangerschaftsbeschwerden können sich einstellen. Doch auch im Vorfeld kann ein zu hohes Körpergewicht Zyklusstörungen nach sich ziehen. Wie oben erwähnt produziert Fettgewebe Östrogene bzw. wandelt fleißig andere Hormone in Östrogene um. Das kann zu Menstruationsstörungen führen und zu noch mehr Kilos. Körperfett erhält sich nämlich gerne selbst. Da wo viel ist kommt noch mehr dazu. Das ist so ähnlich wie mit dem Reichtum, der Unordnung und allen Anhäufungen.
Die goldene Mitte
Bei unerfülltem Kinderwunsch ist ein „normales“ Körpergewicht von Vorteil. Doch was ist normal? Das subjektive Empfinden hilft hier oft nicht wirklich weiter. Viele Frauen empfinden sich als normalgewichtig oder sogar als zu dick, sind aber in Wirklichkeit sehr schlank und dünn. Da könnten Tabellen und der BMI Anhaltspunkte liefern. Befinden Sie sich im unteren BMI Normbereich und sind eher sportlich und muskulös, dann könnten ein paar Kilos mehr nicht schaden, wenn Kinderwunsch besteht.
In seiner Mitte zu sein, auf allen Ebenen gut genährt und in sich ruhend, fördert nicht nur das Wohlgefühl, sondern auch die Fruchtbarkeit.
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